Was ist eine Wettbörse?
Und wo dürfen deutsche Kunden wetten?
Ohne Buchmacher legal Sportwetten platzieren? Das geht. Und zwar bei Wettbörsen, wo die sich die Quoten zudem im weit höheren Berich befinden. Allerdings ist das Angebot für deutsche Kunden durch den Rückzug von Betfair & Betdaq begrenzt. Ich habe dennoch zwei gute Alternativen gefunden und zeige worauf Ihr beim Tippen an der Wettbörse achten solltet.
Wie funktioniert eine Wettbörse?
Bei einer Wettbörse wettet Ihr de facto gegen andere User, die dort ihre Quoten offerieren und bewegt Euch quasi auf eine Art Marktplatz. Die Wettbörse stellt Euch die Plattform zur Verfügung, ist an der Vergabe der Quoten allerdings nicht beteiligt.
Anders als beim Buchmacher könnt Ihr nicht nur auf angebotene Ereignisse wetten, sondern selbst als Bookie fungieren und Wetten anbieten – sprich Quoten offerieren.
Welche Wettbörsen gibt es?
War die Anzahl der Wettbörsen Anfang/Mitte der 2000er-Jahre noch relativ groß, konnten sich in jüngerer Vergangenheit nur noch wenige am Markt halten. Übrigens entstand auch der heutige Buchmacher mybet ursprünglich aus einer Wettbörse.
- Betdaq: Die 2000 entstandene Wettbörse aus Irland kann Umsatz- und Kundentechnisch nicht mit Betfair mithalten, gehört aber dennoch zu ersten Reihe populärer Wettbörsen. Mittlerweile gehört Betdaq zur Ladbrokes PLC, die die Wettbörse 2013 für geschätzte 30 Millionen Euro erwarb.
- Matchbook: Wurde erst 2005 gegründet und ist bei Sportwettern vor allem dank der niedrigen Gebühren beliebt, die zumeist nur 1% betragen (Betdaq/Betfair bis zu 5%). Der Quotenschlüssel schwankt zwischen 97 und 98%, also in etwa wie bei asiatischen Buchmachern.
- Smarkets: Diese Wettbörse ist noch später- nämlich 2009 – in den Markt eingestiegen und ist in puncto Angebotstiefe noch nicht auf dem Niveau der bereits etablierten Anbieter. Geringe Gebühren (2%) sowie hohe Quoten (bis 98%) machen dies allerdings wieder wett.
FAQ – Fragen & Antworten zu Wettbörsen
Warum nehmen Betfair und Betdaq keine deutschen Kunden an?
Betfair nahm bis Ende 2012 auch deutsche Kunden an, zog sich durch die aufkommende Wettsteuer in Deutschland dann aber zurück. Mit der 5% Steuer wäre Betfair in Deutschland nämlich nicht mehr rentabel, erhebt Betfair doch nur 2-3% Gebühren, was langfristig ein deutliches Minus ergeben hätte.
Konkurrent Betdaq hielt sich noch etwas länger auf dem Markt, sah sich nach der Übernahme durch Ladbrokes aber auch gezwungen, aufgrund der Steuerpflicht den deutschen Markt zu verlassen.
Deutsche Kunden gehen aber nicht leer aus, sondern können sich bei Matchbook oder Smarkets anmelden. Diese Wettbörsen sind zwar nur in englischer Sprache verfügbar, allerdings simpel zu verstehen.
Woran verdient eine Wettbörse?
Damit Wettbörsen sich gegen etablierte Wettanbieter wie bwin, Unibet oder 888sport behaupten können, kassieren sie an den Quoten nicht mit. Vielmehr erheben sie eine kleine Gebühr (Commission), die je nach Börse im Gewinnfall oder Verlustfall abgezogen wird.
Zumeist bewegt sich diese zwischen 1 und 3%. Da die noch in Deutschland tätigen Wettbörsen die obligatorische Steuer selbst tragen, wären Eure Kosten für Sportwetten im Gegensatz zu Bookies geringer.
Wie wette ich bei einer Wettbörse?
Zunächst benötigt Ihr ein Nutzerkonto, was einem Wettkonto beim Buchmacher ähnelt und innerhalb kürzester Zeit angelegt werden kann. Um Wetten zu platzieren, braucht Ihr Guthaben.
Die Zahlungsarten bei Wettbörsen sind zwar nicht so umfangreich wie beim Wettbüro, Klassiker wie Skrill, Neteller oder Kreditkarte in der Regel aber nutzbar. Ist das Konto aufgeladen, habt Ihr zwei Möglichkeiten. Entweder Ihr setzt auf die offerierten Quoten oder Ihr bietet selber Quoten an, deren Höhe Ihr bestimmt.
Funktioniert das Wetten im ersten Fall – mit Ausnahme des back/lay-Prinzips (s. nächste Frage) – wie beim Buchmacher, gibt es noch die Option, Wetten zu anzubieten. Ihr setzt dann praktisch die Quoten auf den Ausgang eines Matches (back/lay) an und wartet bis jemand diese akzeptiert.
Damit diese aber auch vom Markt – also anderen Nutzern – angenommen wird, sollte sie attraktiver als bei Bookies sein. Daher braucht Ihr das entsprechende Know-how um solche Quoten zu erstellen, sodass sich das Trading bei Sportwetten eher an erfahrene Tipper mit mathematischem Sachverstand richtet.
Was heißt back & lay?
Back heißt in diesem Kontext, dass Ihr auf den offerierten Spielausgang wettet. Bei einer Back-Wette auf den HSV muss dieser also die Partie gewinnen. Lay bedeutet, gegen den Ausgang zu tippen und ermöglich analog zur Doppelten Chance zwei Möglichkeiten. Die Wette gewinnt nämlich, wenn der HSV nicht siegt.
Sind Wettbörsen seriös?
Besitzen sie – analog zu Buchmachern – eine entsprechende Lizenz, sind sie auch als seriös zu bewerten. Die von uns vorgestellten Wettbörsen sind allesamt über die britische Gambling-Commission sowie von Malta aus reguliert bzw. lizenziert.
Lohnen sich Wettbörsen?
Das hängt davon ab, was für ein Tipper-Typ Ihr seid. Wettbörsen bestimmen Ihr Angebot durch Nachfrage – sprich sie bieten das an, was die User wollen. Somit kann bei weniger attraktiven Spielen das Angebot auf Wettmärkte wie Handicap oder Over/Under recht beschränkt sein.
Zudem offerieren Wettbörsen bei weitem nicht die Anzahl an Sportarten wie es selbst mittelgroße Buchmacher wie bet-at-home oder Interwetten tun. Wer gerne auf hohe Quoten setzen will, ist bei den Börsen besser aufgehoben, da diese durch die fehlende Buchmacher-Marge im ganz oberen Segment angesiedelt sind.
Tipp: Auch ohne Wettbörsen die höchsten Quoten am Markt sichern – hier geht’s zum Wettmaxx Quotenvergleich!
Zurück zur Übersicht